Gastbeitrag: Große Fete für den kleinen Geldbeutel

Man muss die Feste feiern wie sie fallen und bei meinem Kollegen und mir war es 2015 soweit. Runde Geburtstage wollen gebührend gefeiert werden und was vor etwa einem Jahr mit ein paar dummen Sprüchen begann, wurde dann plötzlich doch ernst. Wir wollten zusammen feiern, denn viele Gäste würden ganz automatisch auf jeder Einladungsliste auftauchen und wenn wir die Kosten durch zwei teilen würden, lässt sich besser was auf die Beine stellen. Meine persönlichen Erfahrungen mit dem Planen des Festes könnt Ihr auf meinem Blog lesen. Hier bei ISARSPARER stelle ich Euch ein paar Ideen für die relativ kostengünstige Partyplanungen vor:

Der Klassiker: ein Isargrillfest

Die Münchner stehen dem Grillen an der Isar durchaus gespalten gegenüber: die einen finden es einfach nur klasse und würden es nicht missen wollen, die anderen – meist Anwohner – fühlen sich durch Qualm, laute Musik und Müll belästigt und würden die Möglichkeiten am liebsten verbieten. Je besser das Wetter über den Sommer ist, umso lauter werden die Stimmen der Gegner. Trotzdem ist das Grillen an den ausgewiesenen Stellen bisher erlaubt, man muss sich aber an die Vorgaben der Stadt München halten, die wie folgt lauten:

  • Grillen nur in freigegebenen Bereichen
  • Sicherheitsabstand zu entflammbaren Bereichen
  • Funkenflug und Lärm vermeiden
  • Glut vollständig löschen
  • Abfall in die dafür vorgesehenen Mülleimer oder wieder mitnehmen
  • Keine Möbel oder Ähnliches mitbringen
  • Keine organisierten Feiern
Grillen an der Isar

Grillen an der Isar (Screenshot: Windhuber)

Platz wäre hier also ausreichend, aber bereits wenn man an die sanitären Gegebenheiten denkt, scheidet die Grillfete an der Isar aus, ganz zu schweigen von der Band, die Stromanschluss braucht und alles andere als leise ist. Deshalb: für spontane Aktionen im kleinen Kreis immer noch ein guter Tipp; für eine große Fete aber logistisch zu viel Aufwand, ungeeignet und auch nicht erlaubt.

Wer Zugriff auf allerlei Möbel und Ausstattung hat, der kann auch versuchen, sich mit einer der Gemeinden zu einigen, die für die Seen im Umland verantwortlich sind. Ich war selbst einmal am Karlsfelder See, das war wohl recht problemlos und an einem anderen See in Dachau ebenfalls. Uns wäre der organisatorische Aufwand zu hoch gewesen und dann war da ja auch immer noch die Band, die wir uns gewünscht haben. Also blieb nichts übrig als weiter zu suchen.

Raumüberlassung München

Langsam tastete ich mich heran. Eine Kollegin meinte, ich soll mal nach Raumüberlassung München googeln. Gesagt, getan und hinter diesem doch recht bürokratischen Begriff verbirgt sich die Möglichkeit, für kleines Geld die Räumlichkeiten in städtischen Gebäuden zu mieten, die vor allem am Wochenende ja nicht durch den eigentlichen Verwendungszweck belegt sind. Das kann mal ein Kindergarten sein, ein Jugendzentrum oder der Theaterraum einer Schule. Wer sich an einige Regeln halten kann und will, ist hier gut aufgehoben. Die Ausstattung hängt von der jeweiligen Location ab, ebenso der Preis, aber für 200 Euro kann man dort schon was kriegen. Der Nachteil für uns: die meisten Räumlichkeiten sind für bis zu 100 Personen ausgelegt und häufig muss man auch eine Sperrstunde einhalten bzw. den instandgesetzten Raum viel zu früh wieder übergeben, um ein rauschendes Fest feiern zu können. Deshalb für uns leider nicht, aber für andere sicher ein super Tipp.

Unsere Lösung: Das Backstage

Als nächsten Schritt haben wir uns tatsächlich daran gemacht, eine Liste mit den möglichen Örtlichkeiten zu erstellen und diese dann anzufragen. Viele der Lokale mit einem entsprechenden Nebenraum sind dabei auf Hochzeiten oder gediegene Feiern mit 3-Gänge-Menü ausgelegt. Wenn ich es kurz zusammenfassen sollte: möglich ist alles, fraglich ist, ob der Geldbeutel mitspielt.

Das Backstage bietet verschiedene Räume für private Feiern. (Fotoquelle: Backstage)

Das Backstage bietet verschiedene Räume für private Feiern. (Fotoquelle: Backstage)

Das Backstage war zwar auch auf der Liste, aber ursprünglich nicht ganz oben, denn so recht konnten wir uns nicht vorstellen, dass es an einem Wochenende einen freien Raum gibt, den wir uns dann auch noch leisten konnten. Aber man muss es einfach probieren. Das Backstage vermietet grundsätzlich alle Räumlichkeiten und Freiflächen, das reicht von 9 m² bis zum Werk mit 800 m². Wir haben uns dann für Werkstatt/Studio und den dazugehörigen Biergarten entschieden. So konnte man die Räume für die Band, Musik und Tanzen und den Freibereich, der auch noch mit Pavillons gegen etwaige Gewitter abgesichert ist, für das Buffet, die Sitzgelegenheiten und zum quatschen nutzen. Die Flexibilität ist das große Plus des Backstage. Das gilt für die Gestaltung der Veranstaltung ebenso wie für Essen und Getränke. Es gibt zwar ein paar Rahmenbedingungen, so müssen die Getränke beispielsweise vom Veranstalter abgenommen werden, aber ob jeder selber zahlt, Marken verteilt werden oder alles auf’s Haus bzw. die Einladenden geht, lässt sich klären.

Wir haben uns auf Anhieb in die Räumlichkeiten verliebt, weil sie so gut zu unserer Idee der Party gepasst haben, die Band fand es extrem cool, dort spielen zu können und unsere Gäste äußerten nicht selten ein „Ihr feiert im Backstage? Wie geil ist das denn…“ Niemand musste im feinen Zwirn erscheinen, öffentliche Verkehrsmittel sind in unmittelbarer Nähe und gefeiert wird solange man durchhält.

Über die Autorin Gerti Windhuber

Gerti-Windhuber_GastbeitragGerti Windhuber ist ein echtes Münchner Kindl und Hobbybloggerin. Leider lässt es der Hauptberuf als Social Media Managerin bei einem High-Tech Unternehmen nicht zu, so häufig und regelmäßig zu bloggen, wie sie das gerne tun würde. Von der Ausbildung her eher Journalistin mit klarem Bezug zu Fremdsprachen hat sie die schöne neue Welt des Internet und der High-Tech während des Studiums der Kommunikationsiwssenschaften in ihren Bann gezogen. Deshalb beschäftigte sich die Masterarbeit auch mit den Möglichkeiten, Grenzen und Tendenzen des Online Marketing im Jahr 2001. Und auch die MBA Masterarbeit 2007 war mit dem Einsatz von RSS-Feeds in der Kommunikation durchaus technisch beeinflusst. Aktuell findet sie das Thema „Internet of Things“ und die Möglichkeiten, die sich daraus für die Gesellschaft ergeben besonders spannend und verfolgt die Aktivitäten der großen Player am Markt ganz intensiv. Darüber hinaus gibt es aber auch ein Leben abseits der Sozialen Medien und das findet hauptsächlich in München statt. Sie engagiert sich bei „Blogger für Flüchtlinge“ und ist auch sonst viel in der Stadt unterwegs – von Rockavaria bis Krimifestival und von lecker Frühstücken bis zu den Highlights für Nachtschwärmer. Die ganz persönliche Spielwiese befindet sich auf dem Blog www.windhuber.de.

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