ISARSPARER unterwegs in Innsbruck: Zwischen Primark und Nordkette

Goldenes Dachl_innsbruck

DAS must-see in Innsbruck: Das Goldene Dachl (Foto: Winderl)

Innsbruck, das ist die Hauptstadt von Tirol, in dem alle du sagen. Ein freundliches “Griaß di” ist auch in den Geschäften üblich und klingt schon etwas kehlig-schweizerisch, tirolerisch eben.
In der Altstadt glänzt in der Sonne das Goldene Dachl, vor ihm drängen sich die Tagestouristen von heute genauso wie im Primark. Für Münchner ist es der nächstgelegene Standort des irischen Billig-Modehauses.

Schon die Fahrt nach Innsbruck gestalte ich standesgemäß als ISARSPARER und reise mit dem Flixbus an – günstiger als mit dem Zug ist das. Eigentlich ist die Hauptstadt Tirols nur knapp 100 km von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt, aber schneller als mit einer Fahrzeit von circa 2 Stunden geht es wohl auch mit dem eigenen Auto kaum. Zumal die Passstraßen eng und nicht sonderlich schnell zu befahren sind.

Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis: Innsbruck, das liegt wie eingekesselt im Tal. Alle paar hundert Meter befinden sich Ausweichkerben, sollten auf der steilen Bergstraße die Bremsen versagen. Im Fernbus macht sich kurzfristig sogar etwas Panik breit, ob das Gefälle nicht zu viel für unseren grünen Doppeldecker-Flixbus ist.

Ist es natürlich und der Ort, für den die meisten Bus-Insassen die Strapazen auf sich genommen haben – Primark – ist nicht weit entfernt von der Haltestelle an der Heiliggeiststraße im Bahnhofsviertel.

Primark im Sillpark in der Nähe des Hauptbahnhofs gelegen

Inn_Innsbruck

ISARSPARER sind auch unterwegs am Inn… (Foto: Winderl)

Hinter dem Hauptbahnhof befindet sich das Einkaufszentrum “Sillpark” und dort im ersten Stock erstreckt sich über zwei Etagen der Traum vieler Schnäppchenjäger.

An dieser Stelle möchte ich keine ethische Diskussion auslösen: Ja, es gibt dort T-Shirts für zwei Euro, ob Primark deswegen mehr auf Kinderarbeit zurückgreift als andere Labels, weiß ich nicht. Ich denke, die Gewinnmargen sind hier nicht so hoch und die Werbekosten niedrig. Die hellblauen Lettern auf den typischen braunen Papiertüten scheinen für sich selbst zu sprechen, große Werbekampagnen gibt es nicht.

Ich treffe an diesem Tag kaum Mädels in meinem Alter (und natürlich darunter), die nicht mindestens eine solche Tüte durch die Stadt tragen. Und wer Primark noch nicht kennen sollte: Für 50 Euro ist eine solche Tüte oder „Sackerl“ (wie man in Österreich eher sagt), wirklich prall gefüllt!

Wie ethisch vertretbar ist Primark? Und sind die Klamotten das Geld wert?

Zudem könnten auch Designer nicht garantieren, dass alle Bestandteile eines Haute-Couture-Stückes einigermaßen fair produziert wurde.

Ich will mich an dieser Stelle auch überhaupt nicht rechtfertigen, denn ich finde manche Teile von Primark besonders stylish oder einfach auch witzig. Gerne erinnere ich mich zum Beispiel an den Twitter-Schlafanzug, den ich während der re:publica 15 im Berliner Primark am Alexanderplatz gekauft habe, der aber jetzt schön langsam an Form verliert. Schade, denn ich habe das Teil geliebt und dementsprechend oft getragen. Hätten wir an dieser Stelle auch die Qualitätsdiskussion abgehakt, denn nach dieser Zeit darf ein Schlafanzug die beste Zeit hinter sich haben…

Sightseeing in der Altstadt zu Fuß möglich

Panorama-Ausblick über die Stadt von der Station Hungerburg aus (Foto: Winderl)

Panorama-Ausblick über die Stadt von der Station Hungerburg aus (Foto: Winderl)

Aber zurück nach Innsbruck – mein Flixbus fährt erst um 19.30 Uhr wieder ab und so habe ich auch ausreichend Zeit, die Innenstadt auf mich wirken zu lassen. Vom Sillpark gehe ich einfach die Museumstraße entlang und schon steuere ich direkt auf die Altstadt zu. Mit Exkursionen war ich schon öfters hier und deswegen kenne ich die kulturellen Höhepunkte der Stadt (die Hofkirche mit dem Grabmal von Andreas Hofer, den Dom…). Heute aber will ich Innsbruck anders erleben und schlendere durch die Gassen – natürlich auch an dem Wahrzeichen der Stadt, dem Goldenen Dachl vorbei – ehe ich hoch hinaus möchte: Die Kessellage der Stadt bietet es förmlich an, die sog. Nordkettenbahn bringt einen auf bis zu 2269 Meter über der Adria. Aber das hebe ich mir für wann anders auf #ausgruenden.

Günstig auf die Hungerburg mit dem Bus statt Bahn

Hungerburgbahn

So pitoresk schlängelt sich die Hungerburgbahn ihren Weg. (Foto: Winderl)

Ich möchte heute lediglich einen Panoramablick über die Stadt erhaschen und dafür begibt man sich am besten zur Hungerburg. Die Hungerburg ist kein Schloss – wie der Name vermuten lässt – sondern ein höher gelegener Stadtteil von Innsbruck. Die Hungerburgbahn fährt dort hinauf und von dieser Station startet dann erst die Nordkettenbahn in noch höhere Gefilde, was dann auch ziemlich teuer wird.

Günstiger als mit irgendwelchen Bahnen geht es natürlich zu Fuß oder für faulere Tagestouristen, die wie ich noch dazu mit braunen Papiertüten bepackt sind, mit dem Bus!

Direkt in der Altstadt fährt die Linie J ab. Eine Einzelfahrt gibt es für 2,30 Euro. Hin und zurück auf die Aussichtsplattform Hungerburg würde man also für 4,60 Euro kommen. Aber weil mich schon die Station der Bahn optisch fasziniert hat, entschied ich mich, den Rückweg mit der Hungergburgbahn anzutreten. Und für 4,30 Euro war das schon ein Erlebnis! Meine beiden Tagesziele sind übrigens noch relativ jung: Den Primark gibt es erst seit 2012 und die Bahnen in dieser Form erst seit rund 20 Jahren.

Die Fahrstrecke von der Hungerburg zum Kongress fällt sehr steil ab und ich hatte das Glück, im ersten Wagen stehen und die Aussicht ausgiebig genießen zu können. Obwohl wir während der Fahrt insgesamt drei Mal halten (zum Beispiel auch am Zoo), geht die Fahrt wesentlich schneller als mit dem Linienbus.

Wobei ich sagen muss, dass ich meine Kombi aus Bus und Hungerburgbahn schon sehr interessant fand: Denn wo sieht man schon einen Stadtbus auf seiner Linie auf zum Teil recht schmalen Straßen mehrere hundert Höhenmeter bewältigen?

Mit meiner Kombi aus Bus und Bahn spart man immerhin noch ein paar Cent gegenüber dem Kombiticket der Hungerburgbahn (7,20 Euro). Müsste man die Hin- und Rückfahrt einzeln kaufen, würde das natürlich anders aussehen. Aber in Innsbruck scheint man bemüht, seinen Gästen gute Angebote zu unterbreiten… Mehr dazu vielleicht bald in einem gesonderten Blogpost!

Bis dahin sage ich: Pfiat di, Innsbruck!

Primark Innsbruck
im Sillpark Shopping Center
Museumstraße 38, A-6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Mo – Mi 9 – 19 Uhr, Do und Fr 9 – 20 Uhr, Sam 9 – 18 Uhr
(Stand: 10/16 – bitte ggf. Änderung der Öffnungszeiten beachten)

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.