Ein Stück gratis Torte auf der Wiesn und andere Tipps mit Sparpotential
Jedes Jahr steigt der Bierpreis konstant und auch sonst ist die Wiesn nicht gerade für Schnäppchen bekannt. Doch was ich hier schon im vergangenen Jahr vorgestellt habe, konnte ich dieses Jahr überprüfen: Ja, auf der Wiesn gibt es was geschenkt! Und das auch konstant, jeden Tag – schon seit zehn Jahren.
Und zwar handelt es sich dabei um ein Stück Kuchen – ein Stück Prinzregententorte genauer gesagt. Entdeckt habe ich das auf Biancas Blog und investigativ habe ich mich dieses Jahr im Café Kaiserschmarrn selbst davon überzeugt. Anders als bei Bianca handelt es sich hier nicht um einen Sponsored Post von Rischart, der das Cafézelt auf der Wiesn seit zehn Jahren betreibt, sondern um meinen neutralen Eindruck.
Es ist kurz vor 14 Uhr, der Bus hatte Verspätung – zum Glück ist das Cafe Kaiserschmarrn mit seinen verschnörkelten Türmchen, die mich an ein Schloss aus einen Disney-Film erinnern, schon von Weitem auszumachen. Also rein in das Zelt, das andere vielleicht als kitschig bezeichnen würden. Und da erblicke ich auch schon im rechten Eck den Grund meines “Termins”: Die mehrstöckige Torte, die ordentlich mit Fondant-Rosen verziert, von zwei Kellnerinnen im Dirndl (schließlich sind wir ja auf der Wiesn, auch wenn man es in diesem Zelt kaum vermuten würde) “bewacht” wird.
Die Torte wird schon jetzt fotografiert und gefilmt – die Gäste scheinen zu wissen, dass Teile davon gleich verschenkt werden.
Jetzt wird sie mehr in die Mitte des Zeltes geschoben, dann wird auf der Bühne das Startsignal gegeben: “Spui mas eini!” schreit der Sänger von der Bühne. Die adretten Kellnerinnen entzünden den Funkenregen, der auf der Torte drapiert ist und bahnen sich damit einen Weg durch das Zelt. Ihnen folgt eine Schar von Menschen und ich beginne mich langsam zu schämen. Wie gut, dass ich “im Auftrag” hier bin und für meinen Blog filme. Aber was machen die Gäste mit den Aufnahmen von der Torte?
Da betritt der Chef, Julius Müller-Rischart, die Bühne seines Zeltes und erklärt, was es mit der Torte auf sich hat. (Ihr könnt das ausführlich im Video anhören). Die Wiesn geht ja auf eine Hochzeit zurück und deswegen gibt es JEDEN Tag um 14 Uhr diese Prozession mit einer Hochzeitstorte, deren oberste Reihe verschenkt wird.
Jeden Tag wird der Grund für die Wiesn mit einer Hochzeitstorte gefeiert
So schnell kann ich gar nicht schauen, finden sich noch mehr Menschen um die Torte ein, als Müller-Rischart beginnt sie anzuschneiden und mit Hilfe der feschen Kellnerinnen zu verteilen. Lang braucht es nicht, die paar Stücke unter`s Volk zu bringen. Die oberste Schicht einer Hochzeitstorte ist bekanntlich die kleinste. Aber einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul – und auch wenn das Stück noch so klein ist, immerhin ist die Prinzregententorte meine Lieblingstorte.
Ich war noch nie in diesem Zelt. Alkoholische Getränke scheint es an der Bar zu geben. Aber dafür ist es mir zu früh. Also setze ich mich mit meiner Mini-Portion zu einem Ehepaar an einen Tisch. Das finde ich, macht auch die Wiesn aus: Dass jeder mit jedem redet – auch weil man im Dirndl oder Lederhosen sein Gegenüber auf den ersten Blick nicht in die jeweilige soziale Schicht eintaxieren kann.
Das Zelt ist nur spärlich besetzt. Das Durchschnittsalter senke ich mit meiner Anwesenheit erheblich. Aber irgendwie gefällt mir das Ambiente und ich habe gerade richtig Lust auf den Kaffeeklatsch auf der Wiesn. Ich studiere die Karte – die Preise sind zapfig. Ein Cappuccino kostet 6,40 Euro – da sind die 10 Prozent, die Rischart seinen Gästen zum zehnjährigen Bestehen des Café Kaiserschmarrns bietet, auch nur Augenwischerei.
“Das Wasser ist auf der Wiesn teurer als das Bier”, prostet mir mein Tischnachbar mit seinem Tafelwasser zu.
Was mache ich jetzt? Warte ich, bis die Bedienung kommt oder probiere ich schon ein Stück meiner Torte? Schließlich ist die hart “erarbeitet” und lacht mich an. Auch meine Tischgesellschaft möchte wissen, wie die Torte schmeckt. Sie haben sich für Kaiserschmarrn entschieden – “zum Kaffee hat die Portion gereicht, aber als Hauptspeise wär es zu wenig gewesen.” Den Preis finde ich überraschend fair – für Wiesnverhältnisse versteht sich.
Ich kann gar nicht so langsam essen, als dass das Stück Torte nicht schnell weg wäre. Da wir uns so nett über München und die Wiesn im Speziellen unterhalten, stehe ich nicht sofort von meinem Platz auf.
Mit dem gratis Stück Torte bitte nicht hinsetzen
Nach rund einer Viertelstunde kommt die Bedienung zu uns. NACH meinem Stück Torte habe ich jetzt auch keine Lust mehr auf überteuerten Kaffee. Und mich vor ein Glas Leitungswasser mit Kohlensäure zu setzen, da lockt mich das Zeltpublikum doch zu wenig.
Da wird die Bedienung im niedlichen Dirndl patzig und meint, dass ich mich mit dem gratis Stück Torte gar nicht hätte setzen dürfen. (Der Teller vor mir verrät mich). Ich meine darauf, dass ich das so in meinem Blogpost erwähnen werde, dass man das gratis Stück nur im Stehen essen darf. Da wird sie wieder freundlicher, aber für mich ist es zu spät. Ich hätte ja ein Getränk bestellt, wenn die Bedienung rechtzeitig gekommen wäre. Und das Zelt war wirklich alles andere als voll. Meine Tischnachbarn stimmen mir zu.
Nach diesem etwas unschönen Erlebnis brauche ich eine kleine Verschnaufpause. Und wo kann man sich auf der Wiesn ausruhen?
Auf die Bavaria – zur Erholung und den Überblick
Auf den Stufen unterhalb der Bavaria.Zum Glück setzen sich zwei Mädels mit echt bayerischer Fast-Food neben mich. Der Duft der Schupfnudeln in Sauerkraut überdeckt den süßlichen Geruch, der von der Wiese neben der Wiesn herüberströmt. Bezeichnenderweise werden diese paar grünen Quadratmeter ja auch als „Kotzhügel“ bezeichnet…
Und von einem Hügel hat man auch meist eine gute Aussicht. Ich entscheide mich, die Bavaria zu besteigen. 3,50 Euro kostet das. Im Vergleich zu Fahrgeschäften wie dem Riesenrad ist das ein fairer Preis. Allein, ich habe mir keine Gedanken gemacht, wo diese “Aussichtsplattform” auf der Bavaria sein soll. Ich habe wirklich nicht vermutet, dass diese IN der Bavaria ist. Unter den kleinen Gucklöcher in der Bronzefigur sind zwar edle Sitzmöglichkeiten gegossen. Aber nach ein paar Minuten im Inneren reicht es mir. Von meiner Mama erfahre ich später, dass es in der Bavaria schon meiner Uroma nicht gefallen haben soll. Aber für einen guten (und günstigen) Überblick über die Wiesn erscheint mir dieses Wahrzeichen empfehlenswert.
Helium-Ballons lieber im Euroshop kaufen
Für ein Foto-Shooting mache ich mich anschließend noch auf die Suche nach einem dieser Helium-Ballons, der sich wie ein Hund hinter sich herführen lässt. Ich finde jedoch nur fliegende Einhörner und andere Motive, die mir nur bedingt zusagen und beende die Suche. Im Euroshop stoße ich nachher auf einen “bayerischen” Ballon – für einen Euro. Das Befüllen mit Helium kostet auch einen Euro. So ein kleiner Tipp am Rande, die nicht für 10 Euro einen Ballon AUF der Wiesn kaufen wollen. Einfach die Kleinen kurz vertrösten oder schon vor dem Besuch kurz am Euroshop vorbei. Eine Filiale gibt es an der Goethrstraße und die liegt ja quasi direkt auf dem Weg.
Auch die begehrten Lebkuchenherzen kaufe ich nicht direkt auf der Wiesn: Günstiger gibt`s die zum Beispiel im Drogeriemarkt Müller. Wer schnell ein Mitbringsel braucht – es gibt einen direkt im Untergeschoss am Hauptbahnhof. Wenn du das Lebkuchenherz jetzt noch mit einem 10%-Gutschein kaufst, hast du die ultimative ISARSPARER-Wiesn-Challenge gewonnen 😉