T-Bone: Steakhouse in der Nähe von Passau lockt mit guter Qualität und Preisen
UPDATE: Am 2. Juni 2019 wird in Bärnbach das letzte Steak serviert.
Ich kann mich noch an die Lang Alex erinnern, da hat sie mir im Schulimbiss ein Paar Wiener in der Semmel verkauft. Und keine Würstel-Semmel hat jemals wieder so gut geschmeckt wie im Pausenverkauf des Hausmeister-Ehepaars Lang im Leo. Heute serviert die Alex nicht mehr Snacks, sondern Steaks – im T-Bone-Steakhouse in Bärnbach.
„Lass dir’s schmecken, Teresa“, verwundert bin ich schon, dass Alex meinen Namen noch kennt, als sie mir mein Rindersteak „Senorita“ serviert. Mein Abi habe ich doch vor fast zehn Jahren gemacht, so lange ist es schon her, dass sie mir die Würstchen verkauft hat. Ihre offene und sympathische Art ist geblieben, obwohl sie seitdem einen Schicksalsschlag wegstecken musste: Ihr Mann, „mein“ alter Hausmeister, Peter Lang, ist vor etwa drei Jahren gestorben. Seine einzigartig-tiefe Stimme habe ich noch immer im Ohr, als ich Alex wiedersehe. Nun gibt es einen neuen Mann an ihrer Seite: Erich Bader, ein Gastronom, dessen Frau vor vier Jahren verstorben ist.
Beide ließen sich vom Tod ihrer Ehepartner nicht klein kriegen, fanden zueinander und hatten bald einen gemeinsamen Traum: Ein Steakhouse zu eröffnen. Und so gibt es jetzt das T-Bone-Steakhouse in Bärnbach – direkt an der Bundesstraße, kurz vor Hutthurm. Es ist das einzige, „reine“ Steakhouse in der Nähe von Passau.
Brot, Salat und Ofenkartoffel im Steak-Preis inklusive
Mein 160g schweres Steak kommt medium gegrillt mit einem Salat, Brot und Kartoffeln daher. Das Fleisch ist von hervorragender Qualität: Zart und lecker.
Der Salat ist viel größer als ein „normaler“ Beilagensalat. Bei den Dressings kann zwischen drei verschiedenen gewählt werden: Ich entscheide mich für „Amerikan“, mal was anderes und „amerikanisch“, das passt schließlich zu einem Steakhouse, denk ich mir! Mit vielen Kräutern ist der Salat angemacht – alles selbstgemacht „bei uns kommt nur der Mais im Salat aus der Dose“, erzählt mir Alex. „Und das auch nur, weil wir dafür noch keine Alternative gefunden haben.“
Auch die Sour Cream auf den Ofenkartoffeln ist von ihr selbstgemacht und schmeckt hervorragend cremig. Dazu wird Knoblauch-Baguette serviert – Alex hat hierfür ein eigenes Brot-Rezept. Mit dem Brot dippe ich in die Salatsauce, das mache ich immer gern, aber Brot gibt es halt nur sehr selten in Restaurants „automatisch“ dazu. Solche Extras lassen sich die Wirte oft teuer bezahlt.
Alle Soßen sind selbstgemacht
Das Steak selbst wird mit Kräuterbutter und zwei verschiedenen Soßen serviert – angerichtet auf dem perfekten Teller hierfür. Eine davon ist eine BBQ-Soße. Normalerweise mag ich diese nicht, aber die von Alex kreierte ist von so besonderem Geschmack – sie ist süßlicher, trotzdem kommt die typisch rauchige BBQ-Note durch. „An dem Rezept habe ich auch lange gefeilt“, verrät sie mir stolz. Also ihr merkt schon, ich kann gar nicht anders als 3 von 3 „Malis“ für den Geschmack zu vergeben.
Auch die Kategorie Preis-Leistung verdient volle Punktzahl, eigentlich würden das T-Bone-Steakhouse noch mehr verdienen: Denn mein Steak „Senorita“ kostet 13,90 Euro – Salat, Brot und Kartoffeln sind in diesem Preis inklusive. Mein Standard-Getränke, ein großes Spezi, ist mit 2,80 Euro auch fair veranschlagt. Als Frau kann man also für unter 20 Euro im T-Bone Steakhouse in Bärnbach essen. Genauer gesagt, für 16,70 Euro. Da kann man auch noch ein Verdauungs-Schnäpschen aus dem Angebot an zum Teil sehr edlen Tröpfchen bestellen oder einen gegrillten Maiskolben für 2,80 Euro. Auch die „Extras“ gibt es zu einem, meiner Meinung nach, äußerst fairen Preis!
Das entsprechende Pendant für „ihn“ – zum Beispiel ein 300g starkes Hüftsteak kostet 21,90 Euro.
Damit liegen Alex und Erich weit unter dem Preis von Steakhouse-Ketten. Und dort sind weder Soßen noch Dressing selbstgemacht.
Gut, dafür liegt zum Beispiel das „Block House“ auch an der Leopoldstraße und nicht in Bärnbach. Aber die Location wird von den Gästen gut angenommen – Erich verrät mir, dass die Gäste schon von weit her kommen – aus dem benachbarten Österreich, bis hinauf nach Regensburg.
Direkt an der B12 mit Gratis-Parkplatz vor der Haustür
Der große Parkplatz vor dem Haus ist kostenlos – und von zum Beispiel Passau aus ist Bärnbach innerhalb weniger Auto-Minuten über die B12 zu erreichen.
Lage ist sicher immer etwas relativ… Trotzdem gibt es einen Mali-Abzug von mir und somit 2 „Malis“ in der Kategorie Lage, weil das T-Bone-Steakhouse leider schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Also falls ihr mit dem Bayernticket nach Passau reisen solltet – ansonsten wäre es das perfekte Lokal für den Abschluss eines Tagesausflugs in die Dreiflüssestadt:
Das Steakhouse hat während der Woche nur abends geöffnet – Samstag und Sonntag auch mittags, am besten die Öffnungszeiten vorher auf der Homepage checken. Danach könnt ihr gleich über den Autobahnzubringer Richtung München (A3-Auffahrt Aicha vorm Wald) aufbrechen.
Übrigens empfiehlt es sich, zu reservieren. Das T-Bone ist immer gut besucht, so dass es auch mal zu einer kleinen Wartezeit kommen kann. Eben weil Alex und Erich alles selber machen und nur ab und an Hilfe haben, dauert es manchmal etwas länger. Von mir gibt es daher einen „Mali“ Abzug in der Kategorie Service. Aber ganz ehrlich: Lieber warte ich ein paar Minuten länger und bekomme dann ein perfektes und frisch gekochtes Essen, als ein schnelles Menü aus der Tiefkühltruhe…
Nachdem die Gäste ihre Steaks verputzt haben, lässt es sich „Grillmeister“ Erich Bader nicht nehmen, persönlich an den Tisch zu kommen und zu fragen, wie es geschmeckt hat. Eine tolle Geste und es zeugt auch davon, dass die Besitzer voll hinter ihren Produkten stehen. Erich ist während der Öffnungszeit allein in der Küche, Alex managt dann den Service.
Rustikales Ambiente und hochwertiges Geschirr
Stolz verrät mir Alexandra Lang, dass sogar schon Hochzeitstage in ihrem Restaurant gefeiert wurden. Das Tischchen für zwei am Kamin eignet sich dafür besonders gut. „Die Deko stimme ich dann gern individuell auf die Wünsche der Gäste ab“, sagt sie.
Auch an diesem „normalen“ Samstag fällt mir die liebevolle Deko auf: Echte Rosen an jedem Tisch, angepasst an das Farbkonzept des Gastraumes in rot. Auch die Holzvertäfelung passt zum rustikalen Ambiente eines Steakhouse im „Passauer Outback“. Lediglich der Fliesenboden stört meiner Meinung nach etwas die heimelige Atmosphäre, deswegen gibt es von mir einen Abzug in der Kategorie „Ambiente“. Aber eigentlich ist das fast unfair, denn die Liebe steckt im Detail: Die witzigen Schilder vor den Toiletten zum Beispiel und das Designer-Geschirr. Ich raune meiner Begleitung zu: „Das ist doch das von…“ Und ja, es ist von einer teuren deutschen Porzellan-Manufaktur. Der Teller für das Steak hat die perfekten Einkerbungen für die Soße, der Salatteller ein pfiffiges Design. „Für unsere Gäste ist nur das Beste gut genug“, sind sich Alex und Erich einig.
Ich meine, für alle ehemaligen Leopoldiner ist es ein Muss, das neue Refugium von unserer ehemaligen Hausmeister-Gattin zu besuchen, die wirklich mehr kann als – zwar unglaublich gute – aber es waren eben doch „nur“ Würstel-Semmel zu servieren. Und für alle Steak-Fans ohnehin! Mit 15 von insgesamt 18 „Malis“ schneidet das T-Bone Steakhouse im ISARSPARER-Test mit einer sehr guten Note 2 ab.
Ich meine, Bärnbach könnte zu einem echten gastronomischen Geheimtipp werden – wenn es das nicht schon ist: Perfekte Steaks zum Schnäppchenpreis! Da lohnt auch eine etwas längere Anfahrt.
Test-Bewertung / Gesamturteil: 2 | |||
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Preis-Leistung |
T-Bone. Das Steakhouse
Bärnbach 4, 94113 Hutthurm
www.t-bone-das-steakhouse.de