Zu Gast im Stanglwirt: Urlaub im Luxus-Bio-Hotel in der Nebensaison mit vielen gratis Zusatzleistungen
Ist der Stanglwirt in Going bei Kitzbühel ein teure Promi-Absteige? Und für ISARSPARER ohnehin total unerschwinglich? Wer diese Vorurteile hat, der sollte sich unbedingt dieses Posting durchlesen. Und wer den Stanglwirt noch nicht aus den Medien kannte – zum Beispiel von den Berichten über seine legendäre Weißwurst-Party, der auch. Denn das “Bio-Hotel” hat weit mehr zu bieten als offensichtlich einen erheblichen Anziehungsfaktor auf Promis.
Ich gebe ehrlich zu: Für mich ist ein 5-Sterne-Hotel normalerweise total uninteressant. Hauptsächlich unternehme ich nämlich Städte-Trips und da lege ich nicht viel Wert auf mein Hotel: Es soll sauber sein; da ich den Tag über ohnehin in der Stadt unterwegs bin, buche ich mir maximal das Frühstück hinzu. Wäre ich also nicht zu einem Seminar beim Stanglwirt eingeladen gewesen*, hätte ich das Bio-Hotel also wohl nie von innen gesehen… Aber ist wohl ein Unterschied, eine Städte-Reise zu unternehmen oder eben die Landschaft in einem Ressort zu genießen – denn dann hält man sich eben hauptsächlich in der Hotel-Anlage auf und die ist im Stanglwirt wirklich unvergleichlich schön.
In der Nebensaison ab 107 Euro p. P. im Doppelzimmer
Kommen wir also zunächst zu den “Hardfacts”, dem Preis: Ein Doppelzimmer in der Nebensaison** gibt’s beim Stanglwirt schon ab 107 Euro pro Person. In diesem Preis inklusive ist das Frühstück. Und das Frühstücks-Buffet ist reichhaltig: Käse von der hauseigenen Stangl-Alm, Honig direkt frisch aus der Bienenwabe serviert, selbstgebackenes Brot, Antipasti, frisch vor den Augen zubereiteten Omeletts, Früchte – ich kann gar nicht alles aufzählen, aber ihr merkt schon, hungrig müsst ihr nicht in den Tag starten.
Wer mehr als Frühstück im Stanglwirt zu sich nehmen will, dem würde ich die Halbpension für 157 Euro empfehlen. “Halbpension” wird Hauser-like interpretiert: Wo anders gibt es hier wirklich nur Frühstück und Abendessen. Beim Stanglwirt gibt es dazu am Nachmittag noch eine sogenannte “Vital-Jause”. Und das Abendessen ist nicht irgendein Abendessen, sondern es besteht aus acht Gängen***: Angefangen beim Salat-Buffet, über Suppe, Sorbet, Zwischengänge, Hauptgericht und Käse-Buffet – hier werden wieder Käse-Sorten von der Stangl-Alm angeboten.
Acht-Gänge-Menü in Halbpension inklusive
Der Stanglwirt-Koch Thomas Ritzer hat zwar keinen Stern, aber ich finde, wer hier Halbpension bucht, der kann sich ein Dinner bei Sterneköchen in München “sparen”. Denn ein Menü mit mehreren Gängen kostet zum Teil mehr als hier in Going das Arrangement mit Übernachtung.
Vielleicht hat der Küchen-Chef keinen Stern, aber die Speisen sind von unglaublich guter Qualität – Bio-Produkte aus der Region – zum Teil eben sogar aus eigener Herstellung.
Und damit noch nicht genug: Als Gast im Stanglwirt kann man den gesamten Wellness-Bereich des Bio-Hotels nutzen. Es kann schon sein, dass man neben Stammgästen wie Matthias Schweighöfer oder Vitali Klitschko im Liegestuhl chillt.
Behandelt wird jedoch jeder Gast gleich – egal ob Promi oder “Otto-Normal-Gast”. Darauf legt Familie Hauser wert, auch wert darauf, dass sie keinen Hoteliers sind, sondern Tiroler Berg-Bauern geblieben sind. In dieser echten und nicht für das Marketing aufgesetzten Bodenständigkeit ist es auch selbstverständlich, dass der Misthaufen auf dem Stanglwirt-Areal verbleiben musste. Das Hotel wurde um den Misthaufen herum gebaut.
Balthasar Hauser lässt sich sein Quellwasser bezahlen – nicht ohne Hintergedanken
“Genießen Sie die gute Tiroler-Landluft” weist ein Schild dezent die Gäste auf den Misthaufen hin – wer ihn noch nicht gerochen hat… Auch andere Geschenke der Natur werden hier wertgeschätzt: Das Leitungswasser aus der hauseigenen Kaiserquelle wird den Gästen in noblen Glaskaraffen am Tisch serviert – jedoch nicht gratis.
Die Idee von Senior-Chef, Balthasar Hauser, die dahinter steckt: “Was nichts kostet, ist nichts wert”. Die zwei Euro pro Karaffe fließen jedoch nicht gänzlich in die Stanglwirt-Kasse, 20 Prozent davon werden an die Karl-Heinz-Böhm-Stiftung gespendet. Hiermit konnten schon sechs Brunnen und zwei Grundschulen in Äthiopien gebaut werden.
Eine feine Sache, da zahlen sogar wir ISARSPARER gern für Leitungswasser – zumal es im ganzen Haus außerhalb des Speisebereiches gratis abgefüllt werden kann. So gibt es beispielsweise Im Wellness-Bereich einen kleinen Brunnen, an dem Pappbecher bereit stehen – teure Erfrischungsgetränke nach dem Sauna-Gang kann man sich also auch “sparen”. Zudem stehen im ganzen Haus Körbe mit Äpfeln bereit, auch da kann sich der Gast gratis bedienen.
Nutzung des Wellness-Bereichs inklusive
Freilich – auf den ersten Blick mag einem ein Wellness-Aufenthalt im Stanglwirt nicht als Schnäppchen im herkömmlichen Sinne erscheinen, aber man muss ganz klar sehen, was einem hier für sein Geld geboten wird – und dann relativiert sich meiner Meinung nach der Preis sehr schnell.
Ich würde für einen drei-Tages-Aufenthalt mit zwei Übernachtungen die Variante Übernachtung mit Frühstück mit Übernachtung und Halbpension kombinieren – weil zwei Tage hintereinander kann selbst ich kein acht-Gänge-Menü verputzen 😉 Dann liegt man pro Person (im Doppelzimmer) bei 264 Euro für drei wirklich unvergessliche Tage. Denn am Abreisetag kann man noch den ganzen Tag das Stanglwirt-Angebot nutzen – man fährt ja auch nur rund 1,5 Stunden zurück nach München. Nach dem Auschecken steht einem die Tages-Umkleide im Wellness-Bereich zur Verfügung.
Überlegt mal, was kostet allein ein Tages-Ticket für die Therme? Der Wellness-Bereich im Bio-Hotel muss hier kaum zurückstehen: Eine umfangreiche Saunalandschaft, Whirlpool, Außen- und Innenpool mit Blick auf den Wilden Kaiser. Dazu die Architektur, die ihresgleichen sucht – denn Balthasar Hauser mag keine geraden Linien.
Mich hat der Wellness-Bereich mit seinen bepflanzten Dächern irgendwie an “Schlumpfhausen” erinnert. Und dieser Vergleich mit den Schlümpfen hinkt auch nicht – denn auch deren Dorf aus Pilzen ist an die Natur angepasst und nicht umgekehrt.
15% Rabatt für Stammgäste
Natur und Traditionen zu bewahren, das ist den Hausers wichtig. So prominent die Gäste auch sein mögen – sie wollen ihnen ein Stück Tirol zeigen. Und so kann es schon sein, dass die Kinder des Senior-Chefs, die mittlerweile in den verschiedenen Bereichen im Familien-Betrieb mitarbeiten, die Gitarre rausholen und für einen Stammgast aufspielen. Zu 80 Prozent sind die Stangl-Gäste Stammgäste, die erhalten dann 15 Prozent Rabatt auf ihre Buchung. Promis dafür bezahlen, dass sie hier urlauben, das widerspräche dem Hauser-Konzept. Nur Tickets für die Weißwurst-Party erhalten ausgewählte Personen.
Gute Reduzierungen im Stangl-Shop – auch für externe Besucher zugänglich
“Weiß Wurscht ist” lautet der Aufdruck auf einem Polo-Shirt für stolze 100 Euro aus der hauseigenen Kollektion, das im Stangl-Shop erworben werden kann – im Übrigen designt von der Tochter des Hauses, Maria Hauser, die unter anderem die Marketing-Abteilung leitet. Das mag sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein, aber der Shop selbst, der von Escada über Adidas und Ugg viele bekannte Marken führt, ist ein echter Geheimtipp für Schnäppchenjäger. Wer würde in der Boutique eines Luxus-Hotels der Superlative Schnäppchenpreise erwarten?
Doch mir wurde verraten, dass Maria, die unter anderem auch für den Shop zuständig ist, großzügig zu Saisonende reduziert. (Den Shop kann man übrigens auch als externer Besucher des Hotels, sprich, nicht Hotel-Gast besuchen. Also wer demnächst in der Umgebung von Kitzbühel ist, der sollte dort unbedingt mal vorbeischauen!)
Ich selbst hätte auch beinahe ein sehr gutes Schnäppchen dort gemacht: Schon seit langem bin ich auf der Suche nach Hunter-Gummistiefel zu einem guten Preis. Zur Zeit meines Aufenthalts hätte ich ein Paar in Größe 38 um 50 Prozent reduziert bekommen – leider musste ich feststellen, dass meine Wadel für diese Marke offensichtlich zu kräftig sind. Daran war nicht das gute Stanglwirt-Essen schuld, sondern Hunter fällt allgemein sehr eng aus.
Gratis “Probereiten” auf Lipizzaner-Pferden
Zumindest diesen Traum musste ich also begraben, doch sofort wurde im fünf-Sterne-Ressort ein weiterer erfüllt: Beim Probereiten auf Lipizzaner-Pferden. Für mich als Wien-Fan ein absolutes Highlight meines Aufenthalts! Bis vor einigen Jahren war das der Hausers nämlich das einzige private Lipizzaner-Gestüt in Europa außerhalb der Spanischen Hofreitschule in Wien.
Das “Probereiten” ist im Übrigen auch im Preis inklusive – Voraussetzung ist nur, dass man wirklich noch NIE auf einem Pferderücken gesessen ist. Nur so als kleiner Tipp am Rande 😉
Das Probereiten auf den edlen Tieren dauert rund 15 Minuten und hat einen „Gegenwert“ von ca. 25 Euro. (Wenn man die Preisliste studiert – natürlich kann man auch als reiterfahrener Stangl-Gast oder auch Externer reiten, das kostet dann eben nur was.)
Ich bin wirklich noch nie auf einem Pferd gesessen, aber Anna Maria, unsere „Reitlehrerin“ hat mir alles wunderbar erklärt. Ich durfte sogar kurz auf Abansa traben. Wer kann schon behaupten, dass er seine ersten Reitversuche auf einem Lipizzaner unternommen hat? Allein diese Zusatzleistung ist in meinen Augen schon fast „unbezahlbar“. Die Reithalle, auf die man von der Bar aus durch Glasscheiben blicken kann, soll noch der Optik der Spanischen Hofreitschule in Wien angepasst werden.
Wenn man beim Stanglwirt zu Gast ist, muss man damit rechnen, dass es wohl immer irgendwo eine kleinere oder größere Baustelle gibt. Zur Zeit meines Aufenthalts wurde gerade an einer Rutsche gebaut, denn beim Stanglwirt urlauben drei Generationen nebeneinander. Und die Ideen gehen dem Senior-Chef so schnell nicht aus. Tochter Elisabeth fasst das prägnant zusammen: „Stillstand bedeutet Rückschritt“ – zu ihren Aufgaben zählt unter anderem die Betreuung des Lipizzaner-Gestüts. Wäre sie nicht im Familienbetrieb eingestiegen, wäre sie gern Tierärztin geworden. Aber mit den vielen Tieren am „Stangl-Hof“, kann sie diese Liebe zu Tieren nun doch beruflich ausleben.
Gratis „Schnuppergolfen“
Die Zeichen der Zeit hat Balthasar Hauser erkannt und in den Boomzeiten von Tennis einen Tennisplatz gebaut. Heute hat wohl das Golfspiel Tennis als Trend-Sportart abgelöst. Kein Wunder, dass es auch einen eigenen Stanglwirt-Golfplatz gibt. Gratis kann man die Driving-Range nutzen und sich im Golfen versuchen. Das konnte ich leider nicht ausprobieren – die Gratis-Zusatzangebote sind einfach zu umfangreich für einen dreitägigen Aufenthalt:
Jeden Mittwoch kann man zum Beispiel auch mit “Mama Hauser” auf die Stangl-Alm wandern und sich ansehen, wie dort die guten Käsesorten zubereitet werden. Auch das kostet nichts extra. Für die kleineren und junggebliebenen Gäste gibt es zudem einen Kinderbauernhof. Hier soll den Kindern die Liebe zur Natur vermittelt und gezeigt werden, dass Kühe nicht lila sind, wie Tierliebhaberin Elisabeth unserer Gruppe erklärt.
Gästen soll Liebe zur Natur vermittelt werden
Davon kann man sich auch im Kuhstall-Restaurant überzeugen – nur durch eine Glasscheibe getrennt sitzen die Gäste in einem echten Kuhstall. Nur eines der vielen raffinierten Spielereien, die der Stanglwirt bereit hält.
Unbedingt aufsuchen solltet ihr dort auch die Toiletten. Die Liebe zur Musik spiegelt sich in den Tuba-Pissoirs wieder.
In diesem Kuhstall-Restaurant sind nach Stanglwirt-Aussage auch die Bauern der Region zu Gast. Balthasar Hauser sagt hierzu gerne: „Bauer trifft Beckenbauer.“
Angemessene Getränke-Preise
Wichtig sind für ISARSPARER auch die “Extras” wie Getränke an der Bar am Abend für einen Aufenthalt zu kalkulieren: Die Preise sind meiner Meinung nach grundsätzlich nicht unverschämt – eine Postkarte im Stangl-Shop kostet zum Beispiel 0,70 Euro; eine Saft-Schorle 3,50 Euro. Mit 8 Euro für einen Aperol-Spritz liegt man, finde ich, im Münchner Durchschnitt. Und man befindet sich in Going ja schließlich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Promi-Ski-Ort Kitzbühel!
Mit der reichhaltigen Halbpension braucht man ohnehin kein Mittagessen, für den kleinen Hunger zwischendurch liegen im ganzen Haus die Äpfel zum Verzehr aus.
Und ein weiterer Traum wird den Schokoholikern unter uns erfüllt: Gegen Abend kommt eine Frau mit einem Korb auf’s Zimmer. In diesen kann jeder Gast greifen und so viele Lindor- und Mozartkugeln herausholen wie er will. Eine persönliche “Schokofee” – ist das nicht einfach traumhaft!?
Mein Fazit: Sicher ist beim Stanglwirt nicht alles Gold, was glänzt – lediglich die Mozartkugeln der „Schokofee“, denn alles andere ist aus Holz 😉
• **als Nebensaison gilt Sonntag bis Donnerstag im Sommer und Winter (ausgenommen sind Ferienzeiten)
• ***Wer das Abendessen in Form der Gänge-Menüs zu sich nehmen will, sollte sich informieren, denn einmal in der Woche wird das Abendessen in Buffet-Form serviert.
Transparenzhinweis:
• * “Lernen im Luxus-Hotel” im Rahmen des Mentoring-Programms des Presseclubs München war unser Mentee-Jahrgang auf Einladung der Familie Hauser zu Gast beim Stanglwirt. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für diese unvergesslichen Rahmenbedingungen unseres Seminars! Ein Luxus-Hotel mit einer Auslastung von rund 90%, das jungen Journalisten diese Möglichkeit gratis einräumt, fasziniert mich.