eBook-Reader im Vergleich: Tolino vs. Kindle Paperwhite
Obwohl ich fast schon stündlich mit Angeboten via Mail von Thalia zugemüllt werde, habe ich mich für einen Kindle Paperwhite und gegen einen neuen, „besseren“ Tolino vision 4 HD entschieden. Warum?
Hauptgrund für mich war, dass ich die Bedienung des Tolinos nicht optimal fand. Ich hatte mir im Dezember 2016 bei der Telekom einen Tolino Vision 2 gekauft und seitdem, also über zwei Jahre in Gebrauch.
Wollte ich einen Textteil markieren oder die Schrift ändern, dauerte es ewig bis sich (wenn überhaupt) die entsprechende Maske im Display öffnete. (Ob es sich dabei um ein Montagsgerät handelt, kann ich nicht überprüfen. Das war der Nachteil beim Schnäppchenkauf – die Damen und Herren im Telekom-Shop sind mit E-Book-Readern leider nicht sehr vertraut.)
Kindle-App funktionierte auf Smartphone besser als Tolino-App
Und mich nervte ungemein, dass die Tolino-App quasi mit jedem Öffnen neu installiert werden musste. Wenn ich kurz in der U-Bahn in meinem eBook weiterlesen möchte und meinen Reader nicht dabei habe, will ich nicht erst die App neu einrichten und das Buch erneut herunterladen.
Da ich Amazon-Prime-Mitglied bin, hatte ich parallel auch schon die Kindle-App auf meinem Smartphone. Dort funktioniert alles einwandfrei, auch die Ausleihe von eBooks, die man ihm Rahmen des Prime Reading* gratis ausleihen kann.
Es ist nun so, dass ich meine Mama vom Vorteil eines eBook-Readers gerade bei der Lektüre von dicken Schmökern wie die von Ken Follett überzeugen konnte. Leihweise hatte ich ihr meinen „alten“ Tolino Vision 2* zur Verfügung gestellt und wollte ihr diesen vererben und selbst auf den Tolino Vision 4 HD* umsteigen. Aber aus den eben genannten Gründen überzeugte mich der Tolino nur mehr begrenzt.
Also dachte ich mir, warum dem Kindle Paperwhite* nicht einfach eine Chance geben, zumal er vor Ostern im Angebot ist: 74,99 Euro statt 119,99 Euro kostet er derzeit mit sog. Spezialangebot im Osterangebot (bis 26. März 2018).
Mittlerweile gibt es zwei Kindle-Varianten (Stand April 2019):
Der Paperwhite* ist aktuell im Angebot für 79,99 Euro (mit Spezialangebot). Er kostet regulär 119,99 Euro.
Der sog. neue Kindle* (heißt wirklich so) ist das Einsteigermodell und liegt 79,99 Euro (mit Spezialangebot). Er ist im Gegensatz zum Paperwhite wasserdicht, hat aber weniger Speicherplatz und eine schlechtere Auflösung.
Hauptargument gegen einen Kindle war für mich bis dato, dass es sich um kein offenes System handelt, das heißt, dass nur das Amazon eigene eBook-Format unterstützt wird (wie ich in meinem Blogpost über den Schnäppchenkauf meines Tolinos schrieb). Aber das ist so nicht ganz richtig. Man kann auch PDF-Dokumente auf dem Kindle lesen und eBooks können mit Gratis-Programmen wie zum Beispiel Callibre umgewandelt werden. Die Dokumente schickt man einfach an die eigene Kindle-Email-Adresse. Kind(l)ereinfach!
Keine Onleihe in der Stadtbibliothek, dafür Prime Reading
Da die Stadtbibliothek München nicht das Amazon-Format für eBooks nutzt, kann man sich dort in der Onleihe auch keine Medien auf den Kindle laden. Aber als Prime-Mitglied gibt es einige Bücher, die man via Prime Reading* gratis ausleihen kann.
Für mich sind da immer wieder Titel interessant. Es gibt aber auch eine „Leseflatrate“ bei Amazon: Für aktuell 10 Euro im Monat kann man Kindle unlimited* buchen. Das kostet also so viel wie ein Taschenbuch oder ein Monat Netflix. Und es gibt natürlich zunächst einen gratis Testmonat.
Als mein Kindle ankam, fiel mir sofort auf, dass er schwerer als der Tolino ist. Aber es handelt sich eigentlich nur um ein paar Gramm. Insgesamt wirkt er jedoch etwas klobiger, was aber vielleicht auch an der Farbe weiß liegen kann, für die ich mich entschieden habe. (Wenn schon weiß im Angebot, will ich auch weiß!) Wahrscheinlich bin ich an den Tolino einfach schon gewöhnt, aber ich gewöhne mich gerne um. Denn mich überzeugte der Kindle bereits im kurzen Test nach der Inbetriebnahme!
Ich habe mich für einen Kindle mit sog. Spezialangebot entschieden, das heißt nichts anderes, als dass er 20 Euro günstiger ist, wenn einem Werbung angezeigt wird. Diese Werbung erscheint jedoch nur auf dem Sperrbildschirm, wenn man also nicht liest und mich stört das nicht. Ich finde es sogar gut, wenn Amazon mir Bücher (auf Basis meines Shoppingverhaltens) vorschlägt. Aber das ist natürlich Geschmackssache und eine Frage der Einstellung (böse Datenkrake!). Angeblich kann man die Werbung auch hinterher noch ausschalten lassen, wenn man sich zunächst für die günstigere Version mit Spezialangebot entschieden hatte.
Beim Kindle Paperwhite gibt es keinen „Homebutton“ mehr wie bei meinem Tolino-Modell. Die Steuerung verläuft allein über den Touchscreen und was soll ich sagen: Er funktioniert. Ohne minutenlang auf die entsprechende Maske warten zu müssen, kann ich die Schriftart ändern oder auch etwas markieren. Grundsätzlich ist das Markieren in einem eBook schon etwas mühsamer wie auf einem Buch aus Papier, aber beim Kindle kann man es zumindest. Und es gibt eine Option, die ich nicht so sehr vermisse, wohl aber meine Mama: Man kann durch das eBook blättern.
Der „neue“ Kindle ist nicht wasserdicht – Paper White schon
[Aktualisiert im April 2019] Dafür ist der „neue“ Kindle* nicht wasserdicht, aber der neue Paperwhite* ist es inzwischen! Das ist aber zum Beispiel die günstigere Alternative von Tolino, der shine 2 HD* auch nicht, nur der wesentlich teurer Vision 4 HD*. Das macht mir persönlich jetzt aber nicht so viel, da ich nicht stundenlang in der Badewanne liege. Und wenn ich ans Meer fahre, werde ich mir eben einen solch wasserdichten Beutel* zulegen – oder einfach ein gedrucktes Buch mitnehmen, davon habe ich ja auch noch ein paar im Bücherschrank zum Beispiel günstigere Mängelexemplare…
Auch hat der Kindle kein tap2flip, aber dieses Tolino-Feature hatte ich zuletzt sogar ausgeschaltet, da es 1. nicht immer funktioniert (ich musste richtig stark auf den Rücken des Geräts klopfen) und es 2. ungewollt weiterblätterte, wenn ich es nur kurz ablegte.
Keine Akkuanzeige in Prozent beim Kindle
Auch hatte ich vergeblich nach der Akkuanzeige in Prozent gesucht. Nicht wundern, die gibt es beim Kindle nicht – beim Tolino war das über einen Umweg ins Menü möglich. Aber angeblich ist das gar nicht nötig, wie ich in einem Forum gelesen habe, weil der Akku Wochen hält. Das wird freilich erst der Langzeittest zeigen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich der Kauf eines Kindle wohl vor allem für eBook-Einsteiger lohnt – insbesondere beim derzeitigen Angebot vor Ostern. Um nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen: Der Tolino shine 2 HD und der Kindle Paperwhite (mit Spezialangebot) liegen sonst preislich in etwa gleich. Der Tolino Vision 4 HD ist rund 50 Euro teurer, aber hat dafür smartLight und ist wasserdicht.
Obwohl auch bei eBooks Buchpreisbindung herrscht, sind die e-Ausgaben (gerade bei Neuausgaben, die es nur in Hardcover gibt) etwas günstiger und es gibt immer wieder Angebote aller Buchhändler (Amazon wie Thalia, Hugendubel etc.), die den Mangel an Remittenden-Exemplaren von eBooks ausgleichen. Man sollte meiner Meinung nach in jedem Fall einen eBook-Reader im Haushalt haben! Wer schon immer mit dem Gedanken gespielt hat, sollte jetzt zuschlagen oder bis zum nächsten Kindle-Angebot bei Amazon warten 😉
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