Einzug der Wiesnwirte und Trachtenumzug: Wiesn-Auftakt gratis für alle:

Alljährlich die gleichen Bilder am ersten Wiesntag: Der Anstich hat noch nicht stattgefunden, aber schon stürmen die Feierwilligen auf die Theresienwiese oder besser gesagt in die Zelte.

Schöneres Umfeld, schönere Motive bietet der Trachtenumzug. Dieses Foto vom Münchner Kindl habe ich 2018 geschossen und wurde im Rahmen des 25-jährigen BISS-Jubiläums ausgestellt. (Foto: Winderl)

Und warum war der Anstich noch nicht? Na, weil die Wiesnwirte – und der Oberbürgermeister, der anstechen „muss“ – erst auf die Wiesn einziehen müssen. Und das gehört zu den unbedingten ISARSPARER-Momenten (einige andere habe ich unter diesem Beitrag verlinkt), denn diesen Einzug kann sich jeder anschauen – gratis – versteht sich. Genauso wie den Trachten- und Schützenumzug, der am nächsten Tag, dem ersten Wiesnsonntag, stattfindet. 

Klar überträgt beide Umzüge sogar der Bayerische Rundfunk. Aber „live“ dabei ist eben doch besser als „live“ auf der Couch – gerade für Münchner. 

Kurz habe ich überlegt, weil ich etwas gesundheitlich angeschlagen war, ob ich mir einen Platz auf einer der Tribünen sichern sollte. Aber dann habe ich bei München Ticket die Preise gesehen und beschlossen, dass ich über so viel Stehvermögen verfüge. Noch dazu ist der Einzug der Wiesnwirte mit circa einer Stunde deutlich kürzer als der Trachtenumzug. Wahrscheinlich sind die Tribünen-Preise am Eröffnungstag mit 25 Euro daher günstiger als am Sonntag mit 35 Euro.

Tribünenplatz ist mir zu teuer

So viel Geld dafür, dass ich den Umzug sitzend statt stehend erleben kann? Und ohne entsprechendes Objektiv in den hinteren Reihen vielleicht nicht mal Fotos machen kann…

Da ziehen sie dahin, die Schäffler. Gleichzeitig ein kleiner Einblick, dass die Schwanthalerstraße nicht die schönste Umgebung für den Festzug ist. (Foto: Winderl)

Gut, als ich am Samstag gegen 10.30 Uhr die Menschenmassen sehe, die am Knick zwischen Herzogspital- und Schwanthalerstraße stehen, denke ich kurz, warum ich so geizig war und mir keinen Sitzplatz gesichert habe… Aber nachdem ich einige Meter in die Schwanthalerstraße gelaufen bin, finde ich noch einen Stehplatz in der ersten Reihe und bin zufrieden. Ok – die Umgebung für meine Fotomotive ist hier nicht so schön wie beim Trachtenumzug, den ich letztes Jahr am Wittelsbacherplatz verfolgt habe. Aber ob die auf der Tribüne an der Sonnenstraße so viel schöner gewesen wäre?

Kaum stehe ich an meinem Platz, höre ich Fanfaren, aber sehen tu ich erst nichts, ehe die berittene Polizei den Festzug pünktlich gegen 10.45 Uhr eröffnet. Dahinter folgen das Münchner Kindl und der OB – das habe ich am Abend zuvor schon recherchiert. Die Zugreihenfolge steht nämlich online. 

Ich freue mich riesig, als ich die Schäffler im Zug entdecke – wahrscheinlich jetzt wirklich zum letzten Mal im Schäfflerjahr… (auch über die Schäffler habe ich hier gebloggt.) Froh bin ich allerdings, dass ich dem Kasperl dieses Mal nicht ins Auge falle, ich wollte ungern zu meiner Schnupfen- noch eine Rußnase bekommen.

Trachtenumzug ist prächtiger

Irgendwie unterscheidet sich der Zug deutlich vom Trachtenumzug, den ich im vergangenen Jahr so gefeiert habe. Jede Brauerei hat einen mehrspännigen, meist historischen Wagen, dazwischen Musikgruppen. 

Prächtige, mehrspännige Pferdekutschen sind beim Einzug der Wiesnwirte in der Überzahl: Mama Bavaria sitzt auf einem Ochsengespann. (Foto: Winderl)

Beim Trachtenumzug ist deutlich mehr Abwechslung: Da sind zum Beispiel die Passauer Goldhaubenfrauen aus meiner Heimat oder andere Vereine mit (historischen) Kostümen. (Hier mein Flickr-Album zum Trachten- und Schützenumzug 2018)

Aber eigentlich ist es unfair: Denn die Brauereigäule so durch die jubelnde Menge zu lenken, das erfordert einiges Geschick. Und jedes Ross ist edel herausgeputzt. Bei einem Sechsspänner sind das immerhin auch sechs Pferde!

Und dazwischen warten kleine Überraschungen auf die Zuschauer: Luise Kinseher, die Mama Bavaria vom BR, wird mit einem Ochsengespann zur Wiesn kutschiert.

Kleine Überraschungen – trotzdem sich Festwagen ähneln

Dennoch ertappe ich mich, dass ich den Plan studiere und feststelle, dass es jetzt nicht mehr so viele Zugteilnehmer sein können. Also bleibe ich stehen. Und als man denkt, dass es nichts mehr zu entdecken gibt, kommt ein Festwagen daher, der über und über mit Sonnenblumen geschmückt ist – bis zu den Speichen an den Rädern. Einfach herrlich!

Als man denkt, dass es nichts mehr zu entdecken gibt, kommt ein Festwagen daher, der über und über mit Sonnenblumen geschmückt ist – bis zu den Speichen an den Rädern. (Foto: Winderl)

Das Ende wiederum bildet die berittene Polizei. Heute darf man legal von ihnen Fotos machen. Danach – typisch deutsch – fährt die Kehrmaschine dem Zug gleich hinterher, die Hinterlassenschaften der hunderten(?) Pferde beseitigen. 

Ein Bereitschaftspolizist hat das Ende des Einsatzes wohl nicht mitbekommen. Er fixiert noch immer die Zuseher mit dem Rücken zur Straße, wo vor ein paar Augenblicken noch die Festwagen fuhren. Aber jetzt gibt es kein Halten mehr, die Absperrungen werden übertreten: Er sieht fast etwas verzweifelt aus, bis ihm sein Zugführer auf die Schultern klopft. 

Die Menschenmenge drängt jetzt den Wiesnwirten hinterher. Sie sind im Nachteil gegenüber denjenigen Oktoberfestgästen, die die Plätze im Zelt„trocken“ reserviert haben. Doch Punkt zwölf Uhr heißt es für beide: „O zapft is! Auf eine friedliche Wiesn!“

Der Einzug der Wiesnwirte findet immer am ersten Wiesntag statt, der Trachten- und Schützenumzug am darauffolgenden Sonntag!

Und wer sich für noch mehr günstig oder gratis Wiesn-Momente interessiert, der liest bitte hier weiter:

Und hier geht’s zu meinen Bildern vom Trachten- und Schützenumzug 2018:

Trachten- und Schützenzug 2018

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