Blogger schenken Lesefreude: Wie du dein “Lieblingsbuch” gratis lesen kannst

blogger schenken LesefreudeWenn du hier eine Buchverlosung erwartest und nur schnell in einem Kommentar eine Pseudo-Gewinnfrage beantworten und deine Kontaktdaten hinterlassen willst, dann bist du hier falsch.

Im vergangenen Jahr haben wir uns mit einer klassischen Buchverlosung an der Aktion “Blogger schenken Lesefreude” beteiligt, die vom Prinzip her gut gedacht war. Aber da sie immer mehr zu einer reinen Ich-kooperiere-mit-einem-Verlag-um-ein-Buch-auf-meinem-Blog-verlosen-zu-können-Aktion verkommt, wollen wir heuer anders an das Thema rangehen und zwar in ISARSPARER-Mentalität:

Die ISARSPARER wollen zum Welttag des Buches Lesefreude schenken und zwar jedem Leser dieses Posts, nicht nur demjenigen, dem zufällig das Losglück hold war! Und wenn du jetzt noch nicht weggeklickt hast, dann bist du schon ein Gewinner, denn ich verrate dir, wie du ohne einen Cent zu zahlen, dein “Lieblingsbuch” lesen kannst:

Lassen wir uns nur eingangs der Frage nachspüren, wo ihr eure Bücher kauft. Wenn ihr jetzt mit “Amazon” antwortet, dann möchte ich mit dem witzigen, aber tragisch-ernsten Spruch antworten: Wenn du deine Bücher nicht in der Buchhandlung kaufst, frag doch diesen Amazon, ob du bei ihm auf’s Klo gehen kannst 😉

Buchhändler vor Ort wertschätzen

Gut, ihr könntet natürlich jetzt kritisch hinterfragen, ob zwischen “Amazon” und einer Kette wie Hugendubel so viel Unterschied ist… Aber immerhin sind die Verkäufer dort aus Fleisch und Blut und ihr könnt die Bücher dort nicht nur riechen, sondern auch anfassen – ja sogar “anlesen”. Und genau auf diese schnuckeligen Leseplätze möchte ich hinaus:

Im Hugendubel am Marienplatz gab es eine “Deluxe-Variante” davon, im dortigen Café konnte man sogar etwas trinken, wenn man in die Bücher der Buchhandlung hineinschmökern mochte. Aber das ist bekanntlich vorerst Geschichte. Zum Glück jedoch nicht die Leseecken an sich. Und aufgrund derer ist ein Hugendubel immer erste Anlaufstelle von mir – insbesondere in Einkaufscentern wie zum Beispiel den Pasing-Arcaden.

Leseecken bei Hugendubel nutzen
Lesefreude kommt in den markant-roten Leseecken von Hugendubel auf - selbst im hektischen Einkaufszentrum. (Foto: Winderl)

Lesefreude kommt in den markant-roten Leseecken von Hugendubel auf – selbst im hektischen Einkaufszentrum. (Foto: Winderl)

Gemütliche rote Sofas gibt es da und ein flauschiger Teppich – ebenfalls in Signalfarbe – schaffen irgendwie einen Art Rückzugsort mitten im hektischen Treiben des Buchladens und der Arcaden. Manche Menschen scheinen sich dort bewusst eine Auszeit zu nehmen, ohne dabei den Stress zu haben, etwas konsumieren zu müssen (wie etwa in einem Café). Dort darf man einfach in Ruhe Platz nehmen, ohne etwas kaufen zu müssen, niemand kontrolliert wie lange man dort sitzt und wie viel man in einem Buch liest.

Theoretisch könnt ihr dort also euer Lieblingsbuch völlig gratis lesen. Hierfür würde ich empfehlen, ein Buch zu wählen, das nicht besonders lang, ein Klassiker oder Bestseller, ist. (Damit es in einem anderen Buchladen auch garantiert vorhanden ist.)

Ein solches Buch, das sich aufgrund seiner Länge mit 126 schmal bedruckten Seiten hierfür eignet ist beispielsweise “Das Café am Rande der Welt”.* Ihr könntet es in einem Satz durchlesen.

Grundsätzlich auch geeignet sind Klassiker oder Bestseller. Denn Spiegel-Bestseller sind im Prinzip in jedem Buchladen erhältlich, wenn du dir die Seite merkst, kannst du bequem bei deinem nächsten Besuch in einem anderen Buchladen weiterlesen.

Wer liest im Büchergeschäft? Eine ISARSPARER-Feldstudie

Und Gründe, die roten Leseecken von Hugendubel zu besuchen, scheint es jede Menge zu geben: Da ist der Mann, der Gummibärchen isst und offensichtlich auf jemanden wartet. Ist es seine Frau? Ist ihm der Shoppingtrip in den Arcaden zu anstrengend geworden?

Auch die ältere Dame rastet sich aus. Auch sie hat kein Buch vor sich, aber wird vom Personal deswegen nicht dumm angesprochen. Das ist Kundenfreundlichkeit für mich!

Nebendran sitzt ein junges Mädchen, die langen Haare zum Pferdeschwanz gebunden. Sie blättert in einem Lektüreschlüssel. Schlau, ich musste die in der Oberstufe immer teuer kaufen…

Etwas amüsierter sieht die Freundin neben ihr aus – sie blättert grinsend im neuesten Taschenbuch aus dem Hause Neon.

Schon seit einiger Zeit sitzt ein Herr mittleren Alters in einem Sessel und liest – er ist schon bei gut der Hälfte des Buches angelangt.

Schmarotzer oder (Isar)Schnorrer^^ könntet ihr sie nennen. Doch ich meine, das gehört eben heute zum Kundenservice im (Buch)handel, wenn wir eben nicht bei Amazon einkaufen sollen!

Bücher als Geschenk entdecken

Und gerade so schmale Büchlein wie das Café am Rande der Welt… Vielleicht kauft man es sich nicht für sich, weil man es im Geschäft gelesen hat. Dafür will man es vielleicht einmal verschenken und kauft es dann eben doch.

Oder der “angelesene” Bestseller entpuppt sich als so spannend, dass man nach spätestens zwei Besuchen in der roten Leseecke zur Kasse schreitet, um rund um die Uhr weiterlesen zu können.

Bibliotheken und Mängelexemplare als Alternative

Wem so ein Lesen im Buchladen zu schnorrig ist, dem kann ich Bibliotheken ans Herz legen. (Darüber habe ich schon hier gebloggt). 

Und wem Bücher durch die Buchpreisbindung grundsätzlich zu teuer sind, dem kann ich die Remittenden-Buchhandlung Texxt empfehlen. (Auch darüber habe ich schon hier berichtet.)

Ihr seht, wir ISARSPARER schenken gerne Lesefreude – nicht nur zum Welttag des Buches. Und sicher werden wir auch mal wieder ein “richtiges” Lieblingsbuch verlosen, aber im Rahmen der Blogaktion haben wir uns dieses Mittels bewusst ausgenommen. Wir wollten die Aktion zum Anlass nehmen, um das Buch und seine verschiedenen Vertriebswege (darunter eben primär Buchhandel und Bibliotheken) wertzuschätzen.

Echte Blog-Bücher

Gerne empfehlen wir euch jedoch auch noch Bücher rund ums Metathema “Blog” – vielleicht ja für eure nächste Lesesession im Buchladen:

    • Ich bin nicht die Person, die richtige Frauenromane liest – aber dieser über eine Bloggerin aus München hat mich angesprochen und da ich es im Texxt entdeckt habe, kann ich auch damit leben, wenn es doch ein Flop wäre: Julia K. Stein: Liebe kann man nicht googeln, Meßkirch 2014; der Fortsetzungsband, dessen Cover auch in Smartphone-Optik daher kommt, heißt: Vergoogelt

  • Ein Ratgeber-Buch, das aus einem Blog entstanden ist: Cheryl Strayerd: Der große Trip zu dir selbst. Ungeschminkter Rat für die Liebe, das Leben und andere Katastrophen, München 2016 (Deutsche Erstausgabe); Die amerikanische Originalausgabe erschien 2012 unter dem Titel “Tiny beautiful things”

* Ironie des Artikels: Wenn ihr etwas über einen Partner-Link kauft, erhalten wir ISARSPARER von Amazon ein paar Cent Provision für die Empfehlung. Der Kaufpreis ändert sich für euch dadurch nicht.

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